video wurde veröffentlicht am 25.10.2012 auf youtube — > ansehen auf youtube
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Gedenkstätte in Bensheim Hochstädten gefährdet
der folgende Text ist ein Zitat aus : http://friedensmal.de/anordnung.html
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HELFEN SIE DAS JERUSALEM FRIEDENSMAL VOR ZERSTÖRUNG ZU BEWAHREN
Behörde hat Anordung zum Abriss eines Mahngedenksteins für ehemaliges KZ-Außenlager, von Bänken und Informationstafeln erlassenE-Mail an:
ourvoice@peacememorial.com
– fordern Sie eine Rückgängigmachung der Anordnung!
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Die Anordnung für den Abriss des Mahngedenksteins für ein KZ-Außenlager wurde von der Baubehörde des Kreises Bergstraße mit „Landschaftsschutz” begründet. Der Mahngedenkstein ist ein zum Verständnis notwendiger Teil des Jerusalem Friedensmals, einer 535 qm großen Außengestaltung am Europäischen Fernwanderweg. Das Friedensmal wurde im Außenbereich genehmigt, weil es von besonderem Interesse für die Allgemeinheit ist. Wie könnte das aber noch glaubwürdig sein, wenn man im Zusammenhang gerade mit einem Friedensmal für die Würde und Freiheit des Menschen die lokale Geschichte direkt am Ort in Form eines ehemaligen KZ-Außenlagers ignorieren wollte? Und wie kann es glaubwürdig sein, wenn die Informationstafel zur Geschichte abgerissen werden soll?
Das Projekt wurde über einen Zeitraum von 16 Jahren vom Künstler Thomas Zieringer entwickelt und in ehrenamtlicher Arbeit mit Spenden von Unterstützern auf privatem Gelände verwirklicht. Seit dem ersten Spatenstich war das Jerusalem Friedensmal Ziel antisemitischer Angriffe. Nur 9 Tage nach der Eröffnung im Oktober 2012 wurde die Inschrift auf dem Mahngedenkstein zerstört. Der nun von Behördenseite ganz vom Abriss bedrohte Gedenkstein erinnert an ein dunkles Kapitel örtlicher Geschichte und ist gleichzeitig ein Hoffnungszeichen für die Zukunft. Das ehemalige KZ-Außenlager, das sich nur 1,5 km unterhalb von der Gedenkstätte in einem Stollensystem im Tal befand, war über 60 Jahre lang ignoriert worden.
Obwohl die Meinungen der Besucher über die Gedenkstätte sehr positiv ausfallen, gab es im Kreis Bergstraße auch „böse Zungen”, die dagegen arbeiteten. Hat das die Kreisbehörde dazu veranlasst, im Februar 2014 den Abriss des Mahngedenksteins (0,8 m2), von Bänken und zwei Informationstafeln auf der Gedenkstätte anzuordnen? Ohne diese „Erweiterungen” würde das 535 qm große Denkmal weder verstanden noch von den Menschen angenommen werden. Es gäbe kein Jerusalem Friedensmal mehr. Im Artikel 5 des deutschen Grundgesetzes, Absatz 3 heißt es: „Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei”, was bedeutet, dass Kunst verfassungsrechtlich geschützt ist. Bitte helfen Sie Thomas Zieringer, der mit dem Mittel der Kunst ein Gedenken an die örtliche Vergangenheit und die Vision einer friedvollen Zukunft gestaltet hat, sowie ein Zeichen für den Frieden mit dem Judentum setzte, das Jerusalem Friedenmal vor der Zerstörung zu bewahren.
Stellungnahme des Trägervereins
Der geplante Abriss wird ein Zeichen für ein Deutschland setzen, das wir für überwunden hielten. Unsere Gedenkstätte wird von Besuchern gut angenommen. Oft kommen Schulklassen vorbei. Allabendlich sitzen Besucher auf den Bänken und lassen die Atmosphäre am Ort auf sich wirken.
Die Kreisbaubehörde selbst war Verursacher des Konfliktes, da sie vor dem Friedensmal einen Zaun ohne Kompromissmöglichkeit bei der Gestaltung genehmigte. Nach der Aussage einer Behördenmitarbeiterin hatte man das Denkmal vergessen. Ein solcher Zaun am Weg ist alleine kein Problem. Doch er vertrug sich nicht mit der ursprünglich geplanten Gestaltung, die eine einzige Öffnung in einem Steinkreis hin zur Freiheit in Richtung Jerusalem und nun Richtung Zaun vorsah. Die Botschaft des Friedensmals ist aber die Freiheit, die der „Baum des Lebens” schenkt. Im Judentum ist die Torah ein Baum des Lebens. Auch im Christentum steht „der Baum” für die Verbindnung mit dem Schöpfer. Der „Baum des Lebens” ist das liegende zentrale Symbol im Denkmal, das für die Würde und Freiheit des Menschen steht.
Wir schufen deshalb einen neuen Freiraum zur anderen Seite im Denkmal und ließen 22 Gedenksteine weg, die wir laut Genehmigung hätten bauen dürfen. Dafür stellten wir einen einzigen Mahngedenkstein der Größe von 0,8 qm neben den Denkmalkreis von 535 qm auf unser Grundstück. Insgesamt ist der Platz erheblich entlastet worden; denn heute stehen dort 21 große Gedenksteine weniger, als es ursprünglich genehmigt war.
Am Ort kam die Existenz eines ehemaligen Zwangsarbeitslagers und KZ-Außenlagers nur 1,5 km vom Friedensmal entfernt in einem Stollensystem im Tal durch ein Buch des Bensheimer Historikers Dr. Krämer in eine breitere Öffentlichkeit. Erst mit dem Mahngedenkstein konnten auch Missverständnisse über ein Friedensmal oberhalb eines ehemaligen KZ-Außenlagers geklärt werden. Dass die Kunst frei sei, steht im Grundgesetz. Kunst muss dann auch in der Praxis soviel Freiraum haben, dass noch ein Prozess erlaubt ist, der auf eklatante Veränderungen in der Umgebung achtsam reagieren darf. Wie kann es illegal sein, eine künstlerische Botschaft bewahren zu wollen? Es wäre vielmehr bedenklich, da die genehmigten 535 qm ein erheblicher Eingriff in die Natur sind, etwas ohne Sinn zu bauen. Es wäre auch gegen die Menschenwürde (Artikel 1 GG) einen Künstler zwingen zu wollen, ehrenamtlich eine Gedenkstätte mit falschem Sinn bauen zu müssen.
Dass wir in irgendeiner Weise illegale Handlungen mit Bänken, zwei Informationstafeln und dem notwendig gewordenen Mahngedenkstein auf unserer genehmigten Gedenkstätte vollziehen könnten, war jenseits unseres Vorstellungsvermögens. Der Mahngedenkstein war im Oktober 2012 mit einem Vertreter des Landrates, einem Magistratsmitglied, einer Rede eines Ortsbeiratsmitgliedes zur Vergangenheit am Ort, einer Rede eines evangelischen Pastors, einem Grußwort eines Rabbiners und zwei Zeitungsartikeln offiziell als Mahnmal für das ehemalige KZ-Außenlager eingeweiht worden. Es ist der einzige Ort, an dem es in der Gegend ein Gedenken für das Außenlager gibt. Es ist sonst nur in Yad Vashem in Israel genannt.
Stellungnahme des Künstlers
Im Jahre 1998 hatte ich die Idee, ein Denkmal zur Würde und Freiheit des Menschen zu bauen. Es sollte ein Zeichen sein, was aus einer dunklen deutschen Vergangenheit zu lernen sei und es sollte ein Hoffnungszeichen für die deutsch-jüdischen Beziehungen sein. Der Präsident des internationalen Auschwitz-Komitees Kurt Hacker schrieb mir über diese Idee: „Es stellt tatsächlich einen psychologisch / philosophischen Ansatz dar, der tief berührt.” Das war die Geburt des Jerusalem Friedensmals in Bensheim bei Frankfurt a. M. Es brauchte dann die Anstrengung und ehrenamtliche Arbeit von 16 Jahren, um die Idee in die Welt zu bringen. In landschaftlicher schöner Umgebung ist das Denkmal inzwischen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden.
Deutschland darf nicht seine früheren Fehler wiederholen. Ihre Kommentare sind willkommen. Bitte leiten Sie die Nachricht weiter.
Kontakt: ourvoice@peacememorial.com Website: http://friedensmal.de
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lies auch im morgenweb:
gedenkstein muss entfernt werden
auf echo online:
garten des friedens, stätte der freude
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hintergrund:
Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges arbeiteten ca. 130 griechische Zwangsarbeiter in dem Hochstädter Marmorit-Werk. Nach Gerichtsakten arbeiteten sie unter „schrecklichen Bedingungen“ für den Darmstädter Fabrikanten Hans Heymann. Qualifizierte KZ-Häftlinge, wie Techniker, Zeichner, Konstrukteure und Chemiker ließ er ab 1944 für sich arbeiten. 1944 hatte er unter anderem ein KZ-Außenlager errichten lassen, um in einem unterirdischen Stollen des Marmoritwerkes – geschützt vor den Bomben der Alliierten – kriegswichtige Rüstungstechnik zu produzieren. Bei dem Aufbau der Fabrik kamen 13 Zwangsarbeiter ums Leben. Auch KZ-Häftlinge wurden hier eingesetzt. Auf einer Karte im KZ Buchenwald sind Bensheim und Heppenheim als Außenlager des KZs Natzweiler-Struthof im Elsass verzeichnet. Das Kommando des Außenlagers existierte von August 1944 bis März 1945. Die Gefangenen waren in Holzbaracken auf dem Gelände der Firma Friedrich Sanner in Bensheim-Auerbach untergebracht[4] und mussten täglich den kilometerlangen Fußmarsch auf sich nehmen.[5]
Der später der Firmengruppe Knauf angeschlossene Standort Bensheim-Hochstädten wurde nach 143 Jahren Werkgeschichte zum 31. März 2008 aufgegeben.
Im Frühjahr 2004 geriet Hochstädten in die Schlagzeilen, als Neonazis versuchten eine unbenutzte Halle in Hochstädten anzumieten und es in der Folge zu Auseinandersetzungen kam[6]……………………quelle: wikipedia hochstädten
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projekt: Denkmal für Heppenheimer Zwangsarbeiter (Stichwort: tonwerk)
Die Abrissanordnung wurde ausgesetzt. Das Friedensmal wird sehr viel mehr anerkannt. Danke.