Die Zeitzeugin Anna Chiogna schreibt dazu in den Heppenheimer Geschichten:
„….Am 27,März, es war der Dienstag in der Karwoche, waren bis auf eine Nachhutkampfgruppe, die mit vier Sturmgeschützen unsere Stadt verteidigen sollte, alle deutschen Truppen aus Heppenheim verschwunden. Aus den Niderschriften und persönlichen Berichten, in denen Dr. Heinrich Winter die Aktionen der Widerstandsgruppe in den letzten Tagen und Stunden zusammenfefaßt hat, weiß ich, daß die Männer um Dr. König versucht haben, die Besatzungen der Stumgeschütze zum Rückzug zu bewegen. Zwei Geschütze, die bereits ins Erbacher Tal eingefahren waren, drehten allerdings um und fuhren wieder zurück. In der Ludwigstrasse, in der Nähe der Post, trafen sie ungefähr gegen 5.00 Uhr morgens auf den ersten amerikanischen Spähtrupp. Als er sah, daß Heppenheim noch verteidigt wird, zog er sich zurück und forderte zur Verstärlung Jagdbomber und Artillerie an.
Zum Unglück für die Stadt versuchten diese Uneinsichtigen, Heppenheim vom Schlßberg aus zu verteidigen und die Amerikaner zu stoppen. Etwa um sieben Urhr liefen wir in unseren Keller, weil wir Flugzeuglärm und Granateinschläge hörten. Außer meinen Eltern und mir waren noch Frau Weiher, ihre beiden Kinder und ihr Schwager dabei. Die erste Bombe traf den Stall, die zweite fiel direkt in unseren Keller………….“
aus: Anna Chiogna, Es muß endlich Schluß sein; in: Erika Ertl (Hrsg), Heppenheimer Gechichten, Selbstverlag der Herausgeberin , 1996
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Die Ankunft der Amerikaner bedeutete auch das endgütige aus für das KZ Aussenlager Heppenheim, nachdem bereits am 22.3. ein Grossteil der Insassen nach Schwäbisch Hall und von dort nach Dachau und die Überlebenden zum Tegernsee verbracht wurden;
Einzelheiten: KZ – Aussenlager Heppenheim