Psychiatrie

NS Krankenmord_ Tafel: Psychiatrisches Krankenhaus

aus einer Broschüre des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen

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oder pdf aufrufen: Erinnern und Gedenken

über die Tötungsanstalt Hadamar

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Die Einbindung der Anstalt Heppenheim in die zentral gesteuerte „T4“- Gasmordaktion (benannt nach dem Sitz der Zentrale in Berlin, Tiergartenstr. 4) erfolgte im Sommer 1940, als für die Patienten Meldebögen ausgefüllt werden mussten, mit deren Hilfe dann in Berlin die Opfer ausgewählt wurden. Zwischen März und Mai 1941 wurden 240 Heppenheimer Patienten in die Tötungsanstalt Hadamar verlegt. Sie starben alle in der Gaskammer. Unter ihnen befanden sich auch vier Kranke aus Bensheim. Zuvor waren 67 jüdische Patienten in einer Sonderaktion am 4. Februar 1941 nach Hadamar transportiert worden. Sie stammten aus hessischen und südwestdeutschen Anstalten und waren wenige Tage zuvor in der Anstalt Heppenheim zusammengezogen worden.

quelle und mehr: geschichtsverein kindinger bensheim

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lesenswert:
Geschichtswerkstatt Geschwister – Scholl, Endstation Hadamar, Bensheim 2008 e – book freeware

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Auf dem Gelände der Anstalt Hadamar gibt es eine Gedenkstätte für die dortigen Euthansaieopfer. Dine Namen sind in einem dort ausliegenden Gedenkbuch einsehbar. Außerdem nimmt die Gedenkstätte online Suchanfragen entgegen >> Gedenkstätte Hadamar

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Die psychiatrische Einrichtung in Heppenheim war an den nationalsozialistischen „Euthanasie“-Verbrechen beteiligt, und zwar als sogenannte „Sammelanstalt“ für jüdische Psychiatriepatienten, d. h. als Zwischenstation auf dem Weg in die Gaskammer (neben Heppenheim auch Gießen). Darüber hinaus als Anstalt, aus denen Patienten in Mordanstalten oder in KZs verlegt wurden (neben Heppenheim auch Andernach, Eichberg, Weilmünster, Herborn, Kalmenhof (Idstein), Marburg, Merxhausen, Haina, Gießen, Goddelau, Scheuern).
 
quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Heppenheim_%28Bergstra%C3%9Fe%29
 
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Unter Berufung auf die Lehre von der Rassenhygiene waren Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen während des Nationalsozialismus schon frühzeitig Diskriminierungen und Verfolgungen ausgesetzt. So wurden sie ab Januar 1934 aufgrund des „Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ Zwangssterilisationen unterworfen. Ungefähr 400.000 Menschen erlitten bis Kriegsende dieses Schicksal, ca. 5.000 starben an den Folgen der Operationen.Spätestens im Sommer 1939 war in der Umgebung Hitlers der Entschluss gefasst worden, geistig behinderte und psychisch kranke Menschen als „lebensunwertes Leben“ zu vernichten.
Die von den Tätern als „Euthanasie“ bezeichneten Morde wurden systematisch geplant. Im Rahmen unterschiedlicher Mordaktionen (z. B. „T4-Aktion“, „Reichsausschußkinder“, „Aktion 14f13“ oder „zweite Mordphase“) verloren zwischen Herbst 1939 und Kriegsende 1945 ca. 300.000 Menschen unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft ihr Leben.Eine der Mordaktionen war die
„T4-Aktion“. In den Gaskammern von sechs Tötungsanstalten wurden zwischen Januar 1940 und August 1941 ca. 70.000 Menschen ermordet. Als letzte von ihnen wurde die Tötungsanstalt Hadamar eingerichtet. In ihrer Gaskammer wurden von Januar bis August 1941 ca. 10.000 Patientinnen und Patienten getötet. Nach einer Pause von einem Jahr nahm die vormalige Landesheilanstalt Hadamar die Funktion einer Tötungsanstalt wieder auf. Als solche war sie eingebunden in die „zweite Mordphase“, in der vor allem mit überdosierten Medikamenten und gezielter Mangelernährung gemordet wurde. Von August 1942 bis Kriegsende starben noch einmal ca. 4.500 Menschen in Hadamar.

Eine bescheidene Wiedergutmachung wurde den Opfern oder ihren Angehörigen erst nach langem Zögern gewährt.

quelle: http://www.gedenkstaette-hadamar.de/webcom/show_article.php/_c-610/_lkm-583/i.html

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