Ein smart grid für Südhessen…über das Stromnetz der Zukunft

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The intelligent energy network of the future

11 European companies cooperate in the EU funded project Web2Energy

The price of electricity changes each hour but the consumer pays the same tariff all the time. Wind and solar based renewable sources are volatile and often they feed into the grid in contradiction to the current electricity demand. Disturbances in the distribution network often cause supply interruptions with an average duration of about 1 hour. How can these interruptions be shorted down to minutes?

All these problems can be advantageously solved today by so-called Smart Grids. HSE AG works together in a European consortium with several partners to establish a Smart Grid in their supply area through installation of communication links to power producers, grid terminals and the consumers

quelle und mehr: https://www.web2energy.com/

deutsch: https://www.web2energy.com/de/

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aus wikipedia: intelligentes stromnetz

http://de.wikipedia.org/wiki/Intelligentes_Stromnetz

Der Begriff intelligentes Stromnetz (englisch smart grid) umfasst die kommunikative Vernetzung und Steuerung von Stromerzeugern, Speichern, elektrischen Verbrauchern und Netzbetriebsmitteln in Energieübertragungs– und -verteilungsnetzen der Elektrizitätsversorgung.[1] Diese ermöglicht eine Optimierung und Überwachung der miteinander verbundenen Bestandteile. Ziel ist die Sicherstellung der Energieversorgung auf Basis eines effizienten und zuverlässigen Systembetriebs.[2]

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Während bislang Stromnetze mit zentraler Stromerzeugung dominieren, geht der Trend hin zu dezentralen Erzeugungsanlagen, sowohl bei der Erzeugung aus fossiler Primärenergie durch kleine KWK-Anlagen als auch bei der Erzeugung aus erneuerbaren Quellen wie bei Photovoltaikanlagen, solarthermischen Kraftwerken, Windkraftanlagen und Biogasanlagen. Dies führt zu einer wesentlich komplexeren Struktur, primär im Bereich der Lastregelung, der Spannungshaltung im Verteilnetz und zur Aufrechterhaltung der Netzstabilität. Kleinere, dezentrale Erzeugeranlagen speisen im Gegensatz zu mittleren bis größeren Kraftwerken auch direkt in die unteren Spannungsebenen wie das Niederspannungsnetz oder das Mittelspannungsnetz ein.

Generell werden Netze, auch elektrische Energieversorgungsnetze, auf die mögliche Höchstbelastung ausgelegt. Die Reduktion jener Höchstbelastung und die zeitliche Verlagerung der zu übertragenden Energie in Zeiten mit geringerer Auslastung ermöglicht die notwendige Netzinfrastruktur kleiner auszulegen und führt dadurch zu Kostenvorteilen auf Betreiberseite. Hierbei bleibt die insgesamt übertragene Energiemenge in etwa gleich, es wird nur die Auslastung der Netze optimiert. Beispielsweise waren im Jahr 2009 Stromnetze in der Schweiz im Jahresdurchschnitt nur zwischen 30 bis 40 % ausgelastet. Kostenvorteile und Versorgungssicherheit sind daher Anreize für die Netzbetreiber, teure Lastspitzen zu vermeiden und im theoretischen Idealfall nur einen möglichst zeitlich konstanten Lastanteil, welcher über dem so genannten Grundlastanteil liegt, zu haben. Diese Nivellierung der Last kann mittels intelligenter Netze durch automatische Steuerungen und Kontrolle von Verbrauchsanlagen im Rahmen einer Laststeuerung erfolgen.

Eine Eigenschaft jener Netze ist die Möglichkeit, Zustandsinformationen und Lastflussdaten aus den einzelnen Netzelementen, wie z. B. Erzeugungsanlagen, Verbrauchern (Haushalte oder Industrieanlagen) oder auch Transformatorenstationen in Echtzeit abrufen und verarbeiten zu können. Ein intelligentes Stromnetz bezieht neben den Produktionsanlagen auch größere Verbraucher wie Wärmepumpen, Warmwasserspeicher, Tiefkühler, Autobatterien usw. in das Netzmanagement mit ein………………………….

Ein intelligentes Stromnetz integriert sämtliche Akteure auf dem Strommarkt durch das Zusammenspiel von Erzeugung, Speicherung, Netzmanagement und Verbrauch in ein Gesamtsystem. Kraft- und Speicherwerke werden bereits heute so gesteuert dass stets nur so viel Strom produziert wird wie benötigt. Intelligente Stromnetze beziehen in diese Steuerung die Verbraucher sowie dezentrale kleine Energielieferanten und -speicherorte mit ein, sodass einerseits ein zeitlich und räumlich homogenerer Verbrauch entsteht und andererseits prinzipiell inhomogene Erzeuger (z.B. Windkraft) und Verbraucher (z.B. Beleuchtung) besser integriert werden können.

Die Stromspeicherung, welche aufgrund der schwankenden Erzeugung erneuerbarer Energien an Bedeutung gewinnt, wird seit langem mit Hilfe von Speicherkraftwerken realisiert. Hinzu kommen beispielsweise dezentrale Speicher wie Fahrzeugakkumulatoren, was jedoch derzeit noch fernab der Kostendeckung ist.

Für die Verbraucher ist eine wesentliche Änderung der Einbau von Intelligenten Zählern (auch smart meter). Ihre Kernaufgaben sind Fernauslesung und die Möglichkeit, kurzfristig innerhalb eines Tages schwankende Preise realisieren zu können. Alle Stromzähler müssen also gegen solche mit Datenfernübertragung ausgetauscht werden. Die Datenübertragung zwischen den einzelnen Komponenten läuft in Pilotprojekten meist über Telefon-Modem – das smart power Projekt in der Schweiz arbeitet dagegen bereits mit ADSL Verbindungen.

Der Verbraucher kann jedoch nur dann ohne Komfort-Einbußen Preisvorteile realisieren, wenn er auch über Geräte verfügt, die automatisch vorzugsweise während Niedertarif-Zeiten arbeiten. Dabei handelt es sich um zeitunkritische Prozesse wie Tiefkühlen, Heizen (Elektroboiler), Waschen oder Geschirrspülen. Mit Nachtspeicheröfen und festen Nachttarifen wurde dies bereits vor Jahrzehnten realisiert, moderne Systeme können jedoch flexibler und intelligenter arbeiten, was insbesondere für die Einbeziehung erneuerbarer Energien wichtig ist……….

Das italienische Energieversorgungsunternehmen Enel installiert als Schritt in Richtung intelligenter Stromnetze seit Ende der 1990er Jahre ein automatisiertes Ablesesystem für Stromzähler. Dieses geschah insbesondere zur Verhinderung der großen Verluste durch Stromdiebstahl, dem durch die modernen Zähler Einhalt geboten wurde.

Im Rahmen des E-Energy-Förderprogramms werden zurzeit in der Bundesrepublik Deutschland, gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie und dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, in sechs sogenannten Modellregionen die Auswirkungen intelligenter Stromnetze und deren praktischer Umsetzung in realen Stromversorgungsnetzen untersucht.[3]

Innerhalb des Projektes Web2Energy, welches durch das 7. Rahmenprogramm (FP7) der Europäischen Kommission gefördert wird, wird ein diskriminierungsfreies Kommunikationssystem für alle beteiligten Marktpartner innerhalb eines intelligenten Stromnetzes in Südhessen unter Verwendung der weltweit anerkannten IEC-Normen aufgebaut und getestet.

In Österreich entsteht ebenfalls eine Initiative zu intelligenten Stromnetzen.[4]. Das österreichische Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie fördert im Rahmen des Programms Energiesysteme der Zukunft sowie über das Energieforschungsprogramm des Klima- und Energiefonds Forschungs- und Demonstrationsprojekte zum Thema.[5]. Gemeinsam mit Stromnetzbetreibern und Technologieunternehmen entstehen mehrere Pionierregionen. Die Salzburg AG hat beispielsweise zwei Projekte ins Leben gerufen. Zum einen das Projekt „ElectroDrive“ und zum anderen das Projekt „Smart Grids“. Diese beiden Projekte wurden mit 1,9 Millionen und 1,7 Millionen Euro vom österreicherischen Klima- und Energiefond prämiert und gefördert. Sie sind nahezu untrennbar, da die Elektrofahrzeuge als Energiespeicher dienen. Momentan fahren in Salzburg 300 Elektrofahrzeuge.[6]

In der Schweiz arbeiten Enercontract AG mit Beteiligung der Alpiq im Projekt smart power und die Löpfe AG an der konkreten Umsetzung eines intelligenten Stromnetzes. Erste Pilotinstallationen sind bei der Firma Jura Elektroapparate AG in Niederbuchsiten und im Versorgungsgebiet der EWS Energie AG Aargau Süd erfolgt………………………………..

In der Schweiz obliegt die Strommessung dem lokalen Elektrizitätsversorgungsunternehmen (EVU) im Rahmen des diskriminierungsfreien Netzanschlusses. Diskriminierungsfrei heißt, dass alle Stromkunden gleiche Bedingungen erhalten (also einzelne Kunden weder Sonderrabatt noch Sonderleistungen beziehen dürfen).

Die Messinformationen stehen hierbei dem Energielieferanten zu, d. h. sie dürfen derzeit nicht frei zugänglich gemacht werden, insbesondere nicht einem Wettbewerber. Weiterhin ist bei den gewonnenen Messdaten der Datenschutz zu beachten (denn dadurch lässt sich z. B. anhand des Stromverbrauches der Kaffeemaschine erkennen, wann jemand morgens aufsteht).

Problematisch ist weiterhin, dass es noch keine überall anerkannten Standards gibt, was gemessen wird, und wie die Daten an ein Ziel übertragen werden. Deshalb werden derzeit in Versuchsanlagen proprietäre Messsysteme eingesetzt, die nicht einfach miteinander kombinierbar oder austauschbar sind. Nach der Einführung von Standards ist möglicherweise ein aufwändiger Wechsel der Systeme notwendig. Beim Projekt smart power wird mit in der IKT üblichen Protokollen gearbeitet. Dadurch lassen sich beliebige nicht proprietäre Systeme kombinieren.

Um das Problem der unterschiedlichen Standards zu vermeiden, kommen häufig unterschiedliche Gateways zum Einsatz. Ein populärer Ansatz zur Harmonisierung einer offenen Gateway-Plattform ist OSGi.

Obwohl die Entwicklung und Standardisierung noch läuft, kann man bereits heute ein einfaches eigenes „SmartGrid“ bei sich zu Hause installieren. Ein schönes Beispiel hierfür sind Verbrauchsanzeigegeräte und „StandBy Killer“ eines Kantonswerkes der Schweiz. Mit diesen Geräten, die über eine Funkverbindung kabellos arbeiten, kann der Kunde

  • den Stromverbrauch sehen
  • die aktuelle Leistung
  • und er kann abends seine Verbraucher (Fernseher, Video usw.) vom Stromnetz trennen (damit spart man zwischen 20 und 30 Euro pro Jahr)…………………………………

Auf internationaler Ebene werden Datenmodelle und Kommunikationsprotokolle der IEC 61850 weiter entwickelt. Ursprünglich für die Automation in Umspannwerken konzipiert, dehnt sich das Anwendungsfeld dieser Norm auch auf die dezentrale Stromerzeugung in Verteilnetzen aus.

Neben der IKT-bezogenen Normung sind für ein intelligentes Verhalten vieler kleinerer Anlagen am Netz auch systemstabilisierende elektrotechnische Eigenschaften wichtig, d.h. die Reaktion auf Spannungs- und Frequenzänderungen. Diese werden z.B. in Deutschland in der Mittelspannungsrichtlinie definiert. Die FNN-Anwendungsregel „Erzeugungsanlagen am Niederspannungsnetz“ (E VDE-AR-N 4105:2010-07)[7] wurde ebenfalls überarbeitet und befindet sich im Entwurfsstadium (Stand: Jan 2011).

Auf europäischer Ebene sind hierzu die DIN EN 50438 (Anforderungen für den Anschluss von Klein-Generatoren an das öffentliche Niederspannungsnetz)[8] zu nennen, sowie für größere Einspeiser ab 11 kVA die DIN CLC/TS 50549 (Anforderungen für den Anschluss von Stromerzeugungsanlagen über 16 A je Phase an das Niederspannungsverteilungsnetz oder an das Mittelspannungsverteilungsnetz)[9].

In den USA ist die IEEE 1547 (Standard for Interconnecting Distributed Resources with Electric Power Systems)[10] von Relevanz.

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gefunden unter: https://www.web2energy.com/de/projektergebnisse/

Zwischenbericht zum Projekt bei der EU-Kommission in Brüssel

Nach einem Jahr intensiver Arbeit konnte das Team von Web2Energy am 10. März 2011 in Brüssel vor den Vertretern der EU sowie vor Gutachtern aus Großbritannien und Rumänien alle für 2010 geplanten Aufgaben als erfüllt abrechnen und folgende Ergebnisse vorstellen:

Auszüge…………..

Konkret wurden folgende Ergebnisse erzielt:

Netzautomatisierung
Bisher musste man bei einer Störung im Netz Ortsnetzstationen immer anfahren, um zu überprüfen, wo der Fehler liegt. Dieser wurde dann per Hand frei geschaltet, was sehr zeitaufwändig ist und in der Regel 1-2 h dauert. Bei Web2Energy wird dieses Verfahren für ein Teilnetz nun mit Hilfe von Fernwirkgeräten automatisiert, so dass die Behebung einer Störung innerhalb von Sekunden erfolgen kann. Dafür wurde in einem Teilprojekt in Ober-Roden ein offener 20KV-Ring mit Ortnetzstationen, in denen die Spannung auf Niederspannung (400 V bzw. 230 V) transformiert wird, ausgewählt. In diesem Ring werden 8 Ortsnetzstationen, in denen nach Prüfung eine erweiterte Automatisierung und Überwachung des Netzes am günstigsten erschien, mit Fernwirkgeräten, den sogenannten RTUs und mit Smart Metern ausgestattet. Damit wird auch eine Überwachung der Spannung möglich, deren Einhaltung wichtig ist für den sicheren Gebrauch von Geräten………………………………….
 
Smart Aggregation
Auf Erzeugerseite konnten dezentrale Erzeugungsanlagen gewonnen werden, am Projekt teilzunehmen. Diese Erzeuger werden mit Fernwirktechnik ausgerüstet. Hierzu zählen 6 Heizkraftwerke, 6 Photovoltaikanlagen, 3 Windparks, 2 Biogasanlagen und 2 Wasserkraftwerke. Zusammen mit 20 Speicherbatterien werden diese Anlagen im weiteren Verlauf des Projektes durch das Virtuelle Kraftwerk überwacht und zum Teil auch gesteuert. Die Strategien für die Koordination der teilnehmenden Anlagen im virtuellen Kraftwerk wurden entwickelt, so dass maximale Nutzeffekte erreicht werden………………………………………..
 
Smart Metering
Im Netzgebiet der HSE wurden in sechs Kommunen Neubaugebiete für die Kundenstudie ausgewählt. Hier werden 200 Stromkunden für das Pilotprojekt mit Smart Metern ausgestattet.Für die Frage, wie man dem Kunden leicht und verständlich mitteilt, ob Strom gerade preiswert oder teuer ist und wie dies am Folgetag aussehen wird, wurde ein Bonussystem und ein Webportal entwickelt, das von Projekteilnehmern in einem 2-Stufenmodell getestet werden soll. In der ersten Phase erhalten die Teilnehmer täglich einen Hinweis über das Internet, per Email oder auf das Handy, wann es am Folgetag gut ist, Strom zu verbrauchen und zum Beispiel die Waschmaschine anzustellen und in welchen Zeiten es sich lohnt Strom zu sparen. Eingängig kommuniziert wird dies über ein Ampelsystem: Rot = Sparen – Grün = Verbrauchen. In der zweiten Phase erhalten die Teilnehmer zusätzlich zu den rot-grünen Phasen Faktoren, die in Abhängigkeit vom Vorhandensein regenerativer Energie anzeigen, wann es besonders gut ist, Strom zu verbrauchen bzw. zu sparen. Je besser ein Haushalt sein Verbrauchverhalten den Ampelfarben anpasst, desto höher fällt die Prämie aus.
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mehr zu smart grids auch bei spiegel online:
 
Intelligente Netze können Strombedarf drastisch senken
 
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/smart-grid-kann-nachfrage-nach-strom-energie-drastisch-senken-a-837517.html…………………——————————————————————————————
 

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