Frankfurt_ Heddernheim, Arbeitserziehungslager

aus wikipedia:

Das Arbeitserziehungslager Heddernheim war in der Zeit des Nationalsozialismus das einzige Arbeitserziehungslager in Frankfurt am Main. Es befand sich in der ausgehobenen Lehmgrube einer ehemaligen Ziegelei am nördlichen Rande des Frankfurter Stadtteils Heddernheim am Oberschelder Weg/Ecke Zeilweg. Seit 1986 erinnert eine kleine Gedenkstätte an die Existenz des Lagers…………….mehr

…………Die meisten im Arbeitserziehungslager Heddernheim inhaftierten Männer stammten aus den von deutschen Truppen besetzten Gebieten in der damaligen Sowjetunion (einschließlich Baltikum), aus Polen, Frankreich, den Niederlanden und weiteren Ländern[9], von wo aus sie zur Zwangsarbeit nach Deutschland gebracht worden waren. Aus den Arbeitslagern (Gemeinschafts- oder Firmenlagern) wurden sie oft wegen geringer Vergehen, zum Beispiel wegen der Verweigerung des so genannten Deutschen Grußes, in das Lager Heddernheim gebracht. Manche Lagerinsassen waren erst 15 Jahre alt[10]. Neben Zwangsarbeitern wurden aber auch deutsche Arbeiter, Regimegegner und jüdische Mitbürger eingewiesen[11]. Über die Einweisung in das Arbeitserziehungslager konnte die Frankfurter Gestapo selbst und ohne juristische oder andere Kontrolle entscheiden[12].

Der Zeitzeuge, der im Oktober 1984 im Rahmen einer heimatgeschichtlichen Recherche Auskunft gab, war 1943 festgenommen worden, weil er an einem Sonntag das in einer Eschersheimer Gaststätte untergebrachte Fremdarbeiterlager aufgesucht hatte und zufällig in eine Razzia der Gestapo geraten war. Seine Familie blieb trotz Nachfragen bei allen denkbaren Behörden und Institutionen drei Wochen ohne Nachricht zu seinem Verbleib und erfuhr erst durch einen im Lager tätigen Wachmann, der mit der Familie bekannt war, unter Hinweis auf absolute Verschwiegenheit und insofern inoffiziell Näheres zum Verbleib des Mannes. Nach etwa drei Monaten Aufenthalt im Lager, während der er in der Küchenkolonne eingesetzt war und seine Zivilkleidung tragen durfte, wurde er über die Frankfurter Gestapo-Zentrale in der Lindenstraße 27 ins KZ Dachau überstellt. Nach ca. einem Dreivierteljahr, in dem er außerhalb des KZ in einer Fabrik arbeitete, durfte er ohne weitere Begründung wieder nach Hause fahren und wurde kurz darauf zur Wehrmacht eingezogen.

Wegen der kurz vor Kriegsende vorgenommenen Vernichtung eines Großteils der relevanten Dokumente konnten die vom Frankfurter Ortsbeirat 8 in den 80er-Jahren ermutigten Recherchen seinerzeit kein geschlossenes Bild mehr über die Haftgründe erbringen. Allerdings finden sich in der Kartei der Frankfurter Gestapo zahlreiche Karten, die sich auf das Arbeitserziehungslager beziehen. In der Rubrik „Sachverhalt“ erscheinen häufig Begriffe wie „Arbeitsvertragsbruch“, „Arbeitsbummelei“, „Widersetzlichkeit“. Nicht selten, etwa bei “schwerem Diebstahl”, wurde der betreffende Häftling in das Arbeitserziehungslager eingewiesen, um von dort aus in ein Konzentrationslager deportiert zu werden.

Erhalten geblieben ist auch eine Transportliste für die Zeit zwischen September 1943 und August 1944. Ihr zufolge wurde 151 Personen von Mainz aus in das Arbeitserziehungslager Heddernheim transportiert. In der Spalte, die die Gründe für die Inhaftierung angibt, steht dabei in 94 Fällen „Stapo“. Vermutlich handelte es sich um Männer, die aufgrund von Bespitzelungen und Denunziationen von der Gestapo festgenommen worden waren. Als Haftgrund wird häufig „Verlassen der Arbeitsstätte“ genannt, andere Eintragungen nennen „Bettelei“, „Umhertreiben“ und „Diebstahl“, „deutschfeindliche Propaganda“ und „Arbeitsvertragsbruch“. Überwiegend sind es russische, polnische und französische Namen………….mehr

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Das ehemalige AEL in Heddernheim

Auch wenn dies eines der dunkelsten Kapitel von Heddernheim ist und auch die heutige Bevölkerung in der Mehrzahl warscheinlich unwissend darüber sind, sollte es doch nicht vergessen werden…………..

…mehr auf heddernheim.de das Internetportal für den Nordwesten Frankfurts –>

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lies auch: Uwe Protsch; Datensammlung zum AEL auf henkel – stiftung .de —>

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kz der gestapoGabriele Lotfi

KZ der Gestapo

Arbeitserziehungslager im Dritten Reich

Klappentext

Mit einem Vorwort von Hans Mommsen. Bereits vor der Publikation ihrer Arbeit hat die Autorin mit dem Nachweis eines bislang unbekannten Elements des nationalsozialistischen Terrors Aufsehen erregt: Neben dem KZ-System und der ordentlichen Justiz gab es einen dritten Pfeiler der nationalsozialistischen Unterdrückung: Die Arbeitserziehungslager. Dieses Haftlagersystem der Gestapo bildete einen zentralen Teil der Unterdrückung in der deutschen Kriegswirtschaft. Entgegen dem geläufigen Verständnis der Gestapo als Politischer Polizei des Dritten Reiches erfolgten seit Beginn des Zweiten Weltkrieges rund 70 Prozent aller staatspolizeilichen Festnahmen aus unpolitischen Gründen, nämlich wegen Verstößen gegen die Disziplin am Arbeitsplatz. Die Gestapo verwandelte sich fast vollständig von einer Institution zur Zerschlagung des politischen Widerstands in ein staatliches Instrument zur Unterdrückung ausländischer Zivilarbeiter und Kriegsgefangener. Dies war nur möglich durch eine weitestgehende Integration der Gestapo in der deutschen Gesellschaft.

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 lies auch :https://ffduseh.wordpress.com/category/zwangsarbeit/–>

lies auch: projekt: ein denkmal fur heppenheimerzwangsarbeiter

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